The Magic Carpet
Kunstreise zu den Oberengadiner Hotels, 1850-1914
Eine Publikation des Instituts für Kulturforschung Graubünden ikg, italienische und deutsche Ausgabe
Herausgegeben vom Kulturarchiv Oberengadin
Das Buch ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit von Dora Lardelli über die künstlerische Ausstattung von Hotels im Engadin beim Institut für Kulturforschung Graubünden. Die Recherche reiht sich in die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturforschung Graubünden durchgeführten Studien zum Thema „Hotel und Tourismus“ ein, allen voran die Dissertation von Frau Dr. Isabelle Rucki (Zürich 1989) „Das Hotel in den Alpen: Die Geschichte der Oberengadiner Hotelarchitektur von 1860 bis 1914“.
Der reichhaltig bebilderte Buchband zeigt, wie die faszinierenden Interieurs der Engadiner Hotels in einem Spannungsfeld zwischen einheimischer Tradition und Einflüssen aus ganz Europa stehen – insbesondere aus Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Belgien, England, aber auch Marokko und dem Fernen Osten. Mutige Hotelpioniere beauftragten die besten Architekten und Künstler, Hotels zu errichten und kunstvoll auszustatten um möglichst alle Wünsche der Gäste zu erfüllen. Noch heute bietet sich im Engadin die Gelegenheit, die Hotels mit ihrer ehemaligen Ausstattung zu erleben. Der Titel „The Magic Carpet“ spielt auf die reiselustige, vermögende Gesellschaft an, für welche die Hotels ausgestattet wurden. Das auf abenteuerliches Reisen zutreffende Motiv des fliegenden Teppichs kommt auf einem alten Reiseplakat vor, das in einem Engadiner Dachboden gefundenen wurde, und mit den Worten „A COOK’S TICKET – LIKE THE MAGIC CARPET WILL TAKE YOU ANYWHERE YOU WISH“ wirbt. Die begabten Dekorationskünstler, die die Hotels kunstvoll ausgestattet haben, waren grösstenteils in Vergessenheit geraten und werden durch das Buch aus der Vergangenheit zurückgeholt. Die umfangreiche Dokumentation des einheimischen Dekorationsmalers Kaspar Donatsch, bestehend aus Originalentwürfen, Vorlageblättern und Fachliteratur, hat sich im Kulturarchiv Oberengadin erhalten. Sie bildet einen einzigartigen Fundus, der die damaligen Modeströmungen der Dekoration genau dokumentiert.
Buchbesprechung in der „Südostschweiz“ vom 16. Dezember 2010
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