Die Sammlung Maissen
Ein Querschnitt durch das rätoromanische Volksliedgut
Entwicklungen, Formen, Motive
Zum Nachlass des Bündner Romanisten und Ethnografen Alfons Maissen (1905–2003) gehört eine umfassende Sammlung von rund 1500 rätoromanischen Volksliedern. Ihre Entstehung geht auf eine Initiative der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde aus dem Jahr 1930 zurück. Maissen stellte Tonaufnahmen her, verfasste erläuternde Kommentare und integrierte Notenblätter weiterer Liedersammler wie Gian Gianett Cloetta, Tumasch Dolf und Hanns In der Gand in seine Kollektion. So entstand während Jahrzehnten eine einzigartige Sammlung von hohem Wert nicht nur für das kulturelle Gedächtnis der Rumantschia, sondern überhaupt für das Verständnis historischer Alltagswelten im Alpenraum.
Das umfangreiche Ton- und Textmaterial blieb zu Lebzeiten Maissens grösstenteils unveröffentlicht. Zwischen 2006 und 2009 bereitete der Churer Kantonsschullehrer und Musiker Iso Albin die gesamte Sammlung für die digitale Nutzung auf. Seit 2011 sind 5800 Audiodateien sowie 2200 Notenblätter über die online-Plattformen der Schweizer Nationalphonothek (Webseite und offizielle Abhörplätze) zugänglich.
Das nun vorliegende Buch ist eine Ergänzung zur digitalen Datenfülle. Es bietet einen mit Bedacht zusammengestellten Überblick über die wesentlichen musikalischen, kulturellen und sozialen Aspekte des traditionellen rätoromanischen Volksliedguts: über die thematischen Stoffe, die Singpraxis, die melodischen Besonderheiten, die Ausbildung von Varianten, die Verwandtschaften mit anderen Liedern, und die allgemeine Verbreitung.
Buchbesprechung in der „Südostschweiz“ vom 30. November 2014
Buchbesprechung im „Bündner Tagblatt“ vom 31. Januar 2015
Buchbesprechung im „Tages-Anzeiger“ vom 16. April 2015
Buchbesprechung in der „Engadiner Post“ vom 20. Juni 2015
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